European Urban Golf Cup 2016

Deutschland holt Silber

von Claudio Orlik

Am 04.06. fand in Amsterdam auf dem Gelände der ehemals größten Schiffswerft Europas eine weitere Auflage der Crossgolf Europameisterschaft, kurz EUGC (European Urban Golf Cup) statt. Nach Paris, Köln und London war dies die vierte EM, bei der sich wie im Vorjahr 10 Nationen ein starkes Stelldichein über 18 Bahnen lieferten.

Hafenarbeiter – ©UrbanGolf Shop

Bevor die 12 Nationalspieler die Reise in die niederländische Hauptstadt antreten konnten, mussten sie sich im Vorfeld erst einmal qualifizieren, was sie im Endeffekt sieben Wochen zuvor in Aachen rund um das Tivoli und dem CHIO Reitsportgelände auch schafften. Nach dem Einzug in die Nationalzwölf standen also nur noch wenige Wochen zur Verfügung, das Trainingspensum zu erhöhen und im Teammodus zu trainieren, denn beim EUGC wird in vier verschiedenen Modi gespielt: Individual, Individual Challange (Bonus), Greensome und Scramble, wobei Scramble dieses Jahr nicht gespielt wurde. Was an sich sehr schade ist, denn beim EUGC geht es eher um die Team- als um die Einzelwertung. Den 24 mitgereisten Fans aus Deutschland hat das jedenfalls nichts ausgemacht, denn bei sonnigen 28 Grad sorgten sie für gescheite Stimmung, sodass die Spieler auch immer wieder etwas zu lachen hatten, auch wenn der Ball einmal das Ziel knapp verfehlt hatte. Aber auch die anderen Teams mit ihren Fans sorgten für ordentlich Krach und zogen mehr als einmal die Blicke der Touristen und Einwohner Amsterdams auf den ungewöhnlichen Wettkampf, dessen Motto dieses Jahr “Hit ‘m High” lautete.

Puttinggray – ©UrbanGolf Shop

Der niederländische Verein Urban Golf Unit, der neben dem Urban Golf Collective (Head Orga) den diesjährigen EUGC ausgerichtet hatte, hat die als Kreativzentrum fungierende NDSM-Werft im Norden von Amsterdam als Austragungsort gewinnen und somit 18 spannende und außergewöhnliche Bahnen gestalten können. Der Abschlag von einer Dachterrasse eines Bistros, Putten auf einem Segelschiff und das Überwinden einer alten Straßenbahn via Tigerline sind da nur ein paar Beispiele. So auch die Ziele, bei denen man sich sogar Minuspunkte holen konnte, wenn man das Ziel nicht nur angespielt, sondern auch in das Ziel hinein getroffen hätte. Ein Billardtisch, ein holländischer Holzschuh in Großformat, eine alte Autokarosserie, eine Riesenrakete, eine Kloschüssel, ein Betonmischer, Mülleimer und sogar ein Tyrannosaurus Rex galt es in die Knie zu zwingen. Aber auch das Anspielen einer großen Champagnerflasche war heiß umkämpft, denn die Flasche war gleichzeitig als nearest to the Pin deklariert, die sich am Ende Norman Dick von Crossgolf Aachen sichern und standesgemäß bei der Siegerehrung den unter Druck stehenden Korken knallen lassen konnte. Wofür sonst ist Champagner da! 😉

Best Player – ©UrbanGolf Shop

Nachdem der letzte Flight seine Scorekarten abgegeben hatte, wurde rund um das Noorderlicht Cafè bei lauter Musik, Burger und jeder Menge Kaltgetränke kräftig gefeiert und neue Freundschaften geknüpft. Dann war es endlich soweit und die Ergebnisse wurden recht undramatisch vorgelesen: den dritten Platz sicherte sich Tschechien mit 373 Schlägen, Platz 2 belegte Deutschland mit 324 Schlägen und lag somit nur vier Schläge hinter Frankreich mit 320 Schlägen, die somit Gold holten und den Titel verteidigen konnten.

Da England nur mit neun und Tschechien nur mit elf Spielern angetreten sind, wurden nur die besten drei Flights jeder Nation gewertet, was den Sieg für Frankreich sicherte. Wären alle vier Flights gewertet worden, wäre Deutschland zum dritten Mal Europameister geworden, was das angestrebte Ziel war. Dass das dadurch nicht geklappt hat ist aus dieser Sichtweise sicherlich ärgerlich, aber eine vernünftige Wertung geht eben nur, wenn alle Teams vollständig antreten. Am Ende aber trotzdem eine fantastische Leistung, die es dann eben nächstes Jahr zu toppen gilt.

Vize-Europameister – ©UrbanGolf Shop

Wir gratulieren hiermit allen drei Teams zu ihrer Medaille und den Jungs von Los Golfos, die sich in der Einzelwertung bei einem grandiosen Stechen die ersten drei Plätze sichern konnten. Selbstverständlich aber auch jedem einzelnen Spieler der deutschen Mannschaft, allen voran Christoph Merx, der wie letztes Jahr bester Deutscher war und somit den Pokal nach Hause nehmen durfte!

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