Golf du Touquet – Französischer Wald trifft englisches Links Golf
Die Opalküste bietet neben reichlich Golf viel unberührte, abwechslungsreiche und wilde Natur
von Kai Wunner
Die französische Opalküste, ein Küstenstreifen, der sich am Ärmelkanal von Dünkirchen über Calais bis hinunter nach Saint-Valery-sur-Somme am Ärmelkanal erstreckt, ist nicht nur eine wunderschöne, teilweise atemberaubende Landschaft. Es gibt auch reichlich Golfplätze, ein Stück weit in echtem Links-Golf-Stil. Golf du Touquet, mit seiner 45-Loch-Anlage, wurde 1904 gegründet und gehört damit zu den ältesten des Landes. Das mondäne Küstenstädtchen ist ein beliebter Urlaubsort für die Upper Class von England und Frankreich.
Obwohl gut zwei Stunden von der Hauptstadt entfernt heißt der Ort mit 5.000 Einwohnern Le Touquet-Paris-Plage und ist das Strandbad der Pariser. Auch Staatspräsident Emmanuel Macron besitzt hier ein nettes Anwesen. Die Wohlhabenden beiderseits des Ärmelkanals besitzen in dieser Perle der Opalküste Herrenhäuser und moderne Prachtvillen. Neben großen Hotels finden sich auch viele kleine Boutique-Hotels. Durch die Stadt flanieren, einen Drink an einer der Strandbars zu genießen, Le Touquet-Paris-Plage macht einfach Spaß. Golf war für die Stadt seit Gründung ein zentrales Thema und hat seinen Weg sogar in das Stadtwappen gefunden, das einen stilisierten traditionellen Golfer darstellt.
Bildergalerie Le Touquet-Paris-Plage. Fotos Kai Wunner
Le Touquet Golf Club mit 45 Loch
Der Le Touquet Golf Club bietet zwei völlig unterschiedliche Golferlebnisse. Ähnlich einem traditionellem Links-Kurse ähnlich ist der 18-Loch-Platz La Mer wundervoll in die wilden Dünen integriert. Der von Harry Colt entworfene Platz wurde 1931 eröffnet. Der teilweise sehr hügelige Untergrund und einige Wasserhindernisse sorgen für einen anspruchsvollen Golfplatz. Leichter spielt sich der ältere La Forêt-Platz. Im Schatten alter Pinien liegen die Fairways des flachen Parkland-Kurses. Komplettiert wird die Anlage von den neun Löchern des Le Manoir-Platzes. Dieser ist ebenfalls im Parkland-Design gestaltet und die leichteste Runde der drei Plätze.
La Mer – #1 Links Kurs in Frankreich
Der berühmte Platzdesigner Harry Colt, der besondere Plätze wie Sunningdale, Muirfield, Portrush oder Wentworth gezeichnet hat , begann in den 20er Jahren mit seinem Partner Charles Alison mit der Planung und dem Bau des La Mer-Kurses. Lagen La Fôret/ Le Manoir hinter der Küstenstraße und wiesen eher Parkland-Charakter auf, wurde das Gelände Richtung Meer mit seinen Dünenlandschaften zum Terrain für den neuen Platz und damit entstand ein echter Links-Platz. La Mer wurde schon bald nach seiner Eröffnung 1931 in den Jahren 1935 und 1939 Austragungsort der French Open. Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil der Anlage zerstört. Die Wiederherstellung dauerte bis 1963, erst dann waren alle 45 Löcher wiederhergestellt. Fünf der ursprünglichen Löcher von La Mer gingen dabei verloren und mussten durch neue Spielbahnen ersetzt werden. Der neue La Mer begeisterte und schon 1976 und 1977 wurden erneut die French Open in Le Touquet ausgetragen. Der Sieger von 1976 war kein Geringerer als Seve Ballesteros.
“A genuine links course, the best form of golf, and there are precious few links in Continental Europe.
Adam Lawrence, editor, Golf Course Architecture
Harry Colt’s La Mer course has great terrain and a bunch of great holes. There is a top European course
trying to get out here.”
Mit Patrice Boissonnas und Frank Pont startete 2012 ein Redesign mit dem Ziel den ursprünglichen Colt-Kurs so authentisch wie möglich wiederherzustellen oder zumindest Colt-ähnlicher zu gestalten. Durch diese Arbeiten wurde der Links-Stil wieder mehr betont. Durch das Entfernen von Bäumen, der Schaffung von zusätzlichen Bunkern und Wasteland und versetzten Grüns hat der Platz deutlich gewonnen.
Ein Highlight ist sicherlich das von gelb 175 m. lange PAR 3 der Spielbahn zwei mit einem langgezogenen Grün, dass einen genauen Abschlag erfordert.
Insbesondere die Spielbahnen mit erhöhten Abschlägen auf den Dünen, wie die 11 und die 12 machen besonders viel Spaß. So auch der erhöhte Abschlag auf der der 18, bei der man unbedingt den Gipfel der Düne erklimmen sollte, um den wunderbaren 360-Grad-Ausblick auf den Platz und endlich auch auf das Meer zu genießen, dass sonst hinter den Dünen versteckt bleibt.
Bildergalerie La Mer. Fotos Le Touquet Golf Resort/Kai Wunner
La Fôret/Le Manoir
Horace Hutchinson entwarf den 1904 eröffneten Kurs La Fôret auf dem schon 1914 und 1921 die Open de France ausgetragen wurden. Schon 1910 erweiterte man die Anlage um neun Löcher Le Manoir. Beide Plätze verlaufen war durch den Pinien-Wald, die Spielbahnen sind aber in der Regel aber breit genug, um eine entspannte Runde zu genießen. Auf Grund von Sturmschäden wurden einige der Spielbahnen der beiden Plätze getauscht, so dass eine Zuordnung der schönsten Bahnen sich im Nachgang schwierig gestaltet. Ein kurzes Par 3 steil von oben in eine Waldschneise hinab, war besonders beeindruckend.
Bildergalerie La Fôret/Le Manoir. Fotos Le Touquet Golf Resort/Kai Wunner
Das moderne Clubhaus mit dem ansprechenden Loch 19, The Spoon Restaurant, überzeugt mit leckerer Küche und regionalem Bier aus dem Zapfhahn. Die Nähe zu England sorgt für viele Spielergruppen, die gerne Ihre eigenen Competitions austragen und für eine vollen Platz sorgen. Die frühe Buchung von Startzeiten ist deshalb selbst in der Nebensaison zu empfehlen.
Manoir Hotel
Direkt neben dem Platz liegt das elegante Hotel, das den Charme einer vergangenen Epoche versprüht. Mitten im Wald gelegen bietet das Haus im Stile eines alten englischen Landsitzes 41 Zimmer in verschiedenen Kategorien sowie kleine Bungalows. Ein Restaurant, eine gemütliche rustikale Bar, ein Swimmingpool, ein Tennisplatz und 45 Golfbahnen stehen dem Gast zur Verfügung. Es lohnen sich die Packages mit Golf, da das Greenfee in der Hauptsaison bis auf 102 € ansteigt.
www.letouquetgolfresort.com
www.manoirhotel.com
In der Region gibt es zahlreiche weitere Golfplätze. Etwa 20 Minuten entfernt ist das Golf-Resort Hardelot mit zwei weiteren spektakulären Plätzen, über die in einem separaten Bericht von uns informiert wird. Eine günstige Möglichkeit die Golfplätze der Region zu entdecken ist der Opal-Küsten-Golfpass. Hier gibt es die Möglichkeit 5 Greenfees der 7 beteiligten Clubs für 300 € zu spielen. Mehr dazu und zu den Clubs der Region unter:
Zum Autor
Kai Wunner
Kai Wunner, Unternehmer im Einzelhandel, Jahrgang 1967, verheiratet, 2 Kinder.
Kommt aus Stuttgart und seine beiden großen Hobbies sind Wein und Golf. Seit seiner Ausbildung zum dualen Betriebswirt im Einzelhandel dem Thema Wein verbunden und dieses ist immer im Herzen gebleiben, auch wenn sich das Sortiment in seinen Einzelhandelsbetrieben mittlerweile der Versorgung von Tieren aller Art widmet. Seine Artikel sollen einen einfachen Zugang zum Thema Wein ermöglichen, ohne den Anspruch des großen Experten zu erheben. Er ist Mitgründer des 2013 entstandenen Online-Golfmagazins GolfSTR. Mit WineSTR wird das Konzept nun auf den Wein übertragen. So soll eine regionale Community für Weinliebhaber entstehen in der Metroplregion Stuttgart und gerne darüber hinaus entstehen.
Mit dem WineSTR CLUB soll eine Gemeinschaft entstehen die gemeinsamen Spaß und Vorteile für die Mitglieder schaffen soll.